HOKA Bondi X

Der Weihnachtsmann kam schon etwas früher, denn Anfang Dezember 2021 hatte ich die Gelegenheit, den HOKA ONE ONE Bondi X zu testen.

Der Bondi ist eines der ersten kultigen HOKA ONE ONE-Modelle. Diese Laufschuhe repräsentieren die Essenz des HOKA ONE ONE-Images mit dem berühmten Zwischensohlen-Maximalismus.

Während alle Hersteller ihren schnellen Modellen für Eliteläufer eine Carbonplatte hinzufügen, implementiert HOKA ONE ONE die Carbonplatte in den Bondi X; ein Schuh für Läufer, die Komfort und Dämpfung bevorzugen.

Als der erste Bondi auf den Markt kam, befanden sich alle Hersteller in einem rasanten Wettlauf um minimalistische und ultraleichte Modelle.

Damals kam HOKA ONE ONE mit einem völlig anderen Ansatz auf den Markt und setzte auf Maximalismus mit Modellen, die eine überdimensionierte Zwischensohle hatten. Im Jahr 2021 kehrt die amerikanische Marke mit der Einführung der neuen Version des Bondi zu ihrer DNA zurück.

Die Revolution zeigt sich gleich zu Beginn mit einer Namensänderung. Dies ist die achte Version des Bondi, aber sie hat einen neuen Namen. Nach dem Bondi 6 und dem Bondi 7 geht es weiter mit dem HOKA ONE ONE Bondi X. Eine ziemliche Absichtserklärung seitens des Unternehmens.

Was steckt hinter der Namensänderung dieser HOKA ONE ONE Bondi X?

Während alle Hersteller ihre schnellen Modelle für Eliteläufer mit einer Carbonplatte versehen, implementiert HOKA ONE ONE die Carbonplatte in den Bondi X, der ein Schuh für Läufer ist, die Komfort und Dämpfung bevorzugen.

Eine Art Demokratisierung der Carbonplatte? Ja, auf jeden Fall, auch wenn der Preis das Produkt für die meisten Läufer relativ schwer zugänglich macht.

Für welchen Läufertyp ist der HOKA ONE ONE Bondi X geeignet?

In der HOKA ONE ONE-Laufschuhserie verfügen der Rocket X und der Carbon X2 bereits über eine Carbonplatte; sie sind aber Wettkampfschuhe, die nur bis zu 240 Gramm wiegen. Der Bondi X ist mit einem Gewicht von 300 Gramm ein „Schwergewicht“, das zu den Carbonschuhen zählt.

Hauptmerkmale des HOKA ONE ONE Bondi X

Es handelt sich also um eine Carbonplatte in einem maximalistischen Schuh. Der Dämpfungsschaum ist EVA, speziell die CMEVA-Verbindung, die als sehr absorbierend, aber sehr unempfindlich ist. Und HOKA ONE ONE setzt eine gute Schicht EVA ein: 33 mm unter der Ferse und 28 mm im Vorfußbereich, was eine Sprengung von 5 mm ergibt.

Es ist ein Schuh für langsame Läufer, die Komfort und Dämpfung suchen.

Ich bin also ein idealer Läufer für diesen Test, ein Amateur-Marathonläufer, der weit davon entfernt ist, sich im Tempo eines Spitzenläufers zu bewegen, und bei der Wahl des einen oder anderen Modells auf Komfort und Dämpfung Wert legt.

Mit dieser Schaumstoffschicht ohne Carbonplatte wäre der Schuh relativ weich. Die Platte sorgt für zusätzliche Energierückgabe und zusätzlichen Vortrieb. Es ist berauschend zu spüren, wie sich das Bein durch den Schritt bewegt, ohne dass man sich extra anstrengen muss. Allerdings gibt es auch ein Aber, darauf werde ich später eingehen.

Was hat uns am besten am HOKA ONE ONE Bondi X gefallen?

Wenn es eine Sache gibt, die diese Bondi X auszeichnet, dann ist es ihr ausgewogenes Design, das Leistung und Ästhetik mit Präzision verbindet. Alle Elemente wurden mit besonderer Sorgfalt behandelt.

Das technische Mesh ist atmungsaktiv, stützt den Fuß perfekt und bietet eine hervorragende anatomische Passform. Der Fersenriemen ermöglicht ein schnelles Anziehen des Bondi X.

Die Zunge ist minimalistisch, hat aber einen sehr ergonomischen Schnitt, der den Fuß perfekt schützt. Die Schnürsenkellöcher sind länglich und ermöglichen einen perfekten Sitz der flachen Schnürsenkel.

Die Schnürsenkel sind auch gut verankert, mit einem zentralen Loch im oberen Bereich und einem weiteren in der Mitte der Zunge.

Der große Pluspunkt der Bondi X ist jedoch die Wirkung der Carbonplatte, die eine fantastische Reaktionsfähigkeit bietet. So wird der Schritt gedämpft, aber mit einer großzügigen Reaktion.

Was uns am HOKA ONE ONE Bondi X nicht gefallen hat

Es gibt ein Problem mit dem Konzept der Carbonplatte für mittlere und langsame Läufer. Um den Platteneffekt zu erzielen, muss man mit einem Schritt laufen, der im Vorfußbereich ansetzt, da es darum geht, maximale Kraft auf die Platte auszuüben, um sie zu verformen. Wenn man mit der Ferse auftritt oder sehr langsam läuft (beim Laufen oder bei Ausdauerrennen), ist der Schuh extrem steif und die Reaktion der Platte geringer.

Um eine gute Reaktion der Platte zu erreichen, müssen Sie eine gute Lauftechnik haben, und zwar über den Mittelfußeintritt.

Durch die Kombination aus Ihrem Gewicht und der Trägheit Ihres Laufs verformt sich die Platte und bietet die gewünschte Energierückgabe und Flexibilität. Wenn sich die Platte nicht verformt, bleibt der Schuh extrem steif.

Fazit

Das Konzept eines Carbonplattenschuhs für Nicht-Eliteläufer hat sich noch nicht durchgesetzt. Es handelt sich um interessante Schuhe für Serien und Wettkämpfe, bei denen man seine Rekorde verbessern will. Aber für langsame Läufe sind sie nicht geeignet, da man nicht die nötige Leistung aus dem Modell herausholen kann.

Daher sollte der Läufer zwei Paar Schuhe haben, eines für langsame Läufe und den HOKA ONE ONE Bondi X für Läufe, bei denen man die Platte gut biegen kann und von der fantastischen Energierückgabe profitiert. Das ist etwas, das man berücksichtigen sollte.

Meine persönliche Erfahrung ist, dass ich den Bondi X weiterhin für meine Laufserien und für Wettkämpfe verwenden werde. Für langsamere Läufe würde ich jedoch bei den Schuhen ohne Carbonplatte bleiben.

Ich möchte aber noch einmal auf das fantastische Gefühl der Energierückgabe zurückkommen. Es ist magisch, wenn man das Gefühl hat, dass sich die Beine bei jedem Schritt fast von selbst bewegen.

Bewertung des RUNNEA-Testers

• Leichtigkeit: 8
• Reaktionsfähigkeit: 10
• Dämpfung: 9
• Beweglichkeit: 8
• Stabilität: 10
• Grip: 9